Der Kautschukbaum

Kautschukbäume zählen zu den tropischen Harthölzern und sind sehr widerstandsfähig gegen Wetterextreme. Allerdings wachsen sie nicht überall. Etwa 15° nördlich und südlich des Äquators befindet sich der sogenannte Kautschukgürtel. Nur in diesen Gegenden ist ein gesundes Wachstum von Kautschukpflanzen möglich. Daher gehören Mittelamerika (z.B. Panama und Brasilien), Zentralafrika (z.B. Nigeria und Kongo) und Asien (z.B. Indien und Thailand) zu den größten Produzenten von Naturkautschuk.

Verlässliches Hartholz

Neben dem Kautschuk als Haupterzeugnis, kann auch das Holz des Baumes wirtschaftlich verwertet werden. Da die Regenwälder vermehrt unter Schutz stehen und Bäume darin nicht mehr geschlagen werden dürfen, ist die Holzindustrie in Bezug auf Tropenhölzer vermehrt von Plantagenholz angewiesen. Die Plantagenbäume haben in der Regel eine Umtriebszeit von 15 Jahren. Danach werden sie gefällt und durch junge Pflanzen ersetzt. Da Holz als nachwachsender und erneuerbarer Rohstoff schon immer ein wichtiger Werkstoff war, sind die Preise relativ stabil. Grundsätzlich ist die Nachfrage höher als das Angebot, was besonders bei Tropenhölzern ausschlaggebend ist, da diese nur in bestimmten Regionen wachsen. Das Holz des Kautschukbaumes ist qualitativ sehr hochwertig. Auf der Brinell-Skala erreicht es einen Härtegrad von 6,2 und ist daher sehr abriebfest und dauerhaft. Zusätzlich besticht es im Vergleich zu herkömmlichem Holz mit einer hohen Feuchtigkeitsresistenz, da es als Tropenholz feuchtes Klima gewöhnt ist. Das macht es perfekt für den Möbelbau und als Fußbodenbelag.

Kautschukbäume einer Plantage von Timberfarm (© timberfarm.de)

Kautschukbäume einer Plantage von Timberfarm



Anbau und Bewässerung

Beim Anbau der Bäume bietet sich der Beginn der Regenzeit als optimaler Zeitpunkt für die Pflanzung an. Die jungen Pflanzen brauchen viel Wasser, daher kann die Zeit zwischen Mai und November ideal ausgenutzt werden, ohne dass eine zusätzliche Bewässerung der Kautschukpflanzen benötigt wird. Die starken Regenfälle sorgen außerdem dafür, dass die Bäumchen schon früh robust gegen das Wetter werden und so in der ersten Trockenzeit weniger anfällig für die härteten Lebensbedingungen sind. Am besten gedeihen die Bäume auf Böden, die keine allzu ausgeprägte Trockenzeit erfahren und zwischen 2.000 und 3.000mm Regen pro Jahr aufnehmen. Idealerweise sind sie leicht alkalisch mit einem hohen Kalziumgehalt. Durch die ständige natürliche Versorgung mit Wasser und das wachstumsfreundliche subtropische Klima mit Temperaturen zwischen 24 und 30°C wachsen die Bäume von Beginn an sehr schnell. In den ersten 12 Monaten erreichen die Setzlinge eine Höhe von etwa vier Metern. Nach etwa fünf Jahren kann der Baum für die Latexgewinnung genutzt werden. Wenn er schließlich ausgewachsen ist, hat der Baum eine Höhe von etwa 25 bis 30m und einen Umfang von 30 bis 35cm erreicht.

Wissenschaftlich empfohlen werden Anpflanzmodelle, bei denen jeder Baum 18m2 Platz hat. Dabei bietet sich entweder eine Fläche von 4×4,5m oder von 3x6m an. Auf einem Hektar Land (10.000m2) finden so etwa 550 Bäume Platz. Nach ihrer 15-jährigen Umtriebszeit bringen sie im Durchschnitt 700m 3 verwertbares Kautschukholz. Neben der Bewässerung und Bedüngung der Pflanzen ist es wichtig, Unkraut von der Anbaufläche zu eliminieren, sodass die jungen Bäume nicht mit diesem um Wasser und Nährstoffe konkurrieren müssen. Der Einsatz chemischer Mittel ist dafür nicht erforderlich, da eine Anreicherung mit Hülsenfrüchten und Hühnermist das Unkrautwachstum bereits ausreichend behindert.